Diät – eine gesellschaftliche Konvention

Es gibt unzählige Diäten. Manche führen sogar zu irreversiblen Schäden unseres Körpers.

Warum „diätet“ man eigentlich?

Wir leben in einer Zeit des Überflusses. Evolutionär betrachtet sind die letzten 500 Jahre ein Wimpernschlag. Unsere Gene haben sich seit dem Zeitalter des Homo sapiens kaum verändert. Was aber ziemlich neu ist, ist unser Gehirn, das unsere Umgebung und Gesellschaft maßgeblich verändert hat. Der technische Fortschritt hat den Weg von der Couch zum Kühlschrank zur sportlichen Herausforderung gemacht. Musste man noch in der Steinzeit jagen und sammeln gehen, um zu überleben, reicht heute ein Klick bei Amazon. Dass wir heute in robusten, perfekt funktionierenden Körpern leben, haben wir unseren Vorfahren zu verdanken. In der heutigen Zeit ist alles rund um die Uhr MÜHELOS verfügbar. Diese körperliche Degeneration ist die größte Ursache für die Entstehung von Krankheiten. Wenn wir uns dessen nicht bewusst sind, wird über Generationen eine neue Spezies, der Homo aegrotus (lateinisch: der kranke Mensch) entstehen.

Der Körper braucht also keine Diät, sondern eine Balance zwischen Bewegung und Ernährung. Es geht nicht um #IIFYM #ketogene Diät und stupide Kalorienzählerei. So oberflächlich ist unser Körper nicht. Das wird bei fast allen Diäten missachtet. Stattdessen wird die höchstwissenschaftliche Brigitte oder die Men’s Health als Maß aller Dinge genommen. Daneben soll der Konsum (also das Essen) bestimmter Nahrungsergänzungsmittel zu einer Gewichtsabnahme führen? Nochmal: Du musst etwas essen um abzunehmen? Ok, also nehme ich zu, wenn ich nichts esse?

Klingt logisch.

 

Der menschliche Körper hat eine Funktion: Überleben.

Aufgrund dessen hat sich unsere Physiologie im Laufe der Evolution entwickelt und an verschiedene (extremen) Bedingungen wie zum Beispiel Nahrungsknappheit angepasst.

In der Steinzeit gab es noch keine Kühlschränke und vor allem nicht die Sicherheit, mit vollem Magen in einem warmen Bett schlafen zu gehen.

Die Menschen aßen das, was verfügbar war und davon reichlich, denn sie wussten nicht, wann sie das nächste Mal essen würden. Wie konnten die ohne Frühstuck, Vormittagssnack, Mittagessen, Nachmittagssnack , Abendessen und Betthupferl überleben?

Ganz einfach: Wenn sie etwas zum Essen fanden, haben sie sich satt gegessen und die überschüssige Energie wurde in Form von Fett gespeichert. Gab es nichts zu essen, nutzte der Körper sein eigenes Fett als Energiequelle. Diese „Ernährungsform“ weist eine niedrige Mahlzeitenfrequenz auf und hat enorme gesundheitliche sowie leistungsfördernde Auswirkungen.

Dieses Verhalten, das unser Überleben gesichert hat, steckt uns noch tief in den Knochen. Dies ist unter anderem der Grund, warum wir ständig in „Versuchung“ kommen wenn wir Essen sehen. Unsere Gene kennen nun mal keinen Kühlschrank oder Diäten.

Sie kennen aber Sprinten, Kämpfen und Jagen. Zwischen Mammuts umlegen und Tiefkühlpizzen in den Einkaufwagen legen, gibt es einen gewaltigen Unterschied. Das ist das Manko bei fast allen Diäten: Essen ohne Bewegung macht krank!

Hier liegt ein Paradoxon vor. Die Medizin ist soweit wie nie zuvor, Nahrung ist im Überfluss vorhanden. Doch wie lässt sich die steigende Prävalenz an Zivilisationskrankheiten erklären? Keine Pille der Welt kann und wird jemals schwere/ intensive körperliche Arbeit ersetzen können! Du musst dir das Essen verdienen. Krafttraining ist vielleicht nicht so spektakulär wie ein Mammut zu jagen, aber die beste Alternative dazu.

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